Auszeichnung für Identitätsstifter

Die CDU Oberursel hat einen neuen Preis aus der Taufe gehoben. Der Ursella-Preis wird erstmals am Mittwoch, 24. April, vergeben. Damit sollen Personen, Vereine, Gruppen oder Institutionen ausgezeichnet werden, die in ihrem ehrenamtliche Tun identitätsstiftend für Oberursel gewirkt haben.

VON ALEXANDER WÄCHTERSHÄUSER


Kultur, Heimat, Identität – das sind, nach dem Selbstverständnis der CDU Oberursel, Werte, die den Markenkern der Christdemokraten ausmachen. Das soll künftig auch nach außen hin deutlicher kommuniziert werden. Gut eineinhalb Jahre hat man überlegt, wie das gelingen könnte, und ist nun zu einem Ergebnis gekommen: Die CDU Oberursel hat den Ursella-Preis aus der Taufe gehoben.
Mit der Auszeichnung sollen Vereine, Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen gewürdigt werden, die dazu beigetragen, dass Oberursel eine lebendige Stadt ist und das in Zukunft auch bleiben wird. Erstmals wird der Preis bereits heute in einer Woche, am 24. April, verliehen. An wen wird allerdings noch nicht verraten. Nur so viel steht fest: Der erste Ursella-Preis geht an eine Einzelperson. Das hatte die Jury nach einer ebenso kurzen wie intensiven Beratung entschieden.
Jenseits der Politik
Der Preis soll eine Auszeichnung „jenseits der Politik“ sein, betonte Gerd Krämer, Vorstandsmitglied der CDU, bei der Vorstellung. Denn gerade in einer dynamisch wachsenden Stadt im Rhein-Main-Gebiet wie Oberursel bestehe stets die Gefahr, dass sie zu einer reinen Schlafstadt mutiere, mit einer durch Um- und Wegzüge ständig wechselnden Bevölkerung. Dass dies nicht geschehe, liege an Personen, die durch ihr bürgerliches Engagement dazu beitrügen, dass die Menschen Oberursel als einen lebenswerten und lebendigen Ort begriffen. Sie wirkten identitätsstiftend für die Gemeinschaft und stünden für eine offene Gesellschaft.
Der Preis solle keine Konkurrenz zum Kulturpreis der SPD darstellen, betonte Michael Reuter, der ebenfalls dem CDU-Vorstand angehört. Der Preis sei deshalb weiter gefasst und nicht auf die Kultur beschränkt. In keinem Falle solle er eine politische Auszeichnung sein. Deshalb bestehe die sechsköpfige Jury, die über die Vergabe entscheidet, nur zur Hälfte aus CDU-Mitgliedern, nämlich dem Vorsitzenden des Stadtverbands, dem Vorsitzenden des Ortsverbands Mitte und dem Stadtverordnetenvorsteher (beziehungsweise dessen Vize mit CDU-Parteibuch). Hinzu kommen die Vorsitzenden des Kultur- und Sportfördervereins Oberursel (KSfO) und des Heimat- und Geschichtsvereins sowie die Leiterin des Vortaunusmuseums.
Dotiert ist der Preis mit 500 Euro. Außerdem erhält der Preisträger einen Wanderpreis, den der Oberurseler Künstler Hendoc geschaffen hat. Dabei handelt es sich um eine etwa 1,50 Meter hohe Stele, die aus einem 300 Jahre alten Balken aus einem Oberstedter Haus geschaffen wurde. An der Spitze thront das alte Oberurseler Rathaus, darunter, mit Blattgold angedeutet, fließt der Urselbach durch eine säulenartige Landschaft. Diese Säulen sollen sinnbildlich für die Säulen der Gesellschaft stehen, die von ehrenamtlich tätigen Bürgern gebildet werden.
Vorschläge erwünscht
Für 2020 können bis Ende 2019 Vorschläge eingereicht werden, die die Jury prüft. Der Preis solle immer um den 26. April vergeben werden. Damit solle der Ersterwähnung Oberursels Rechnung getragen werden, so Parteichef Thomas Poppitz, die auf den 26. April 791 datiert ist. Dort heißt es im Lorscher Codex auf Latein „in uilla Vrsella“ – also „in dem Dorf Ursel“. Die latinisierte Form des Namens wurde nun zum Namenspaten.

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